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Rutschung Berg
Mit Ausnahme der Insel und deren Basis beruhigt sich die Rutschung Berg kontinuierlich weiter. Die Geschwindigkeiten im Bereich «West» hoch über Vazerol gleichen sich dem Rest der Rutschung Berg immer mehr an, Plateau/Front und Rücken Caltgeras bewegen sich konstant. Die Geschwindigkeit der Insel und deren Basis hat im Februar erneut markant zugenommen.
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Seit mittlerweile einem Jahr sinken die gemessenen Geschwindigkeiten der Rutschung Dorf kontinuierlich. Das Messhäuschen im Dorf bewegt sich aktuell mit einem Meter pro Jahr. Die Beruhigung ist nach Meinung der Fachleute zumindest teilweise auf den Bau des Sondierstollens zurückzuführen.
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Der schneearme Winter hat die Beruhigung der Rutschungsgeschwindigkeiten gefördert. Da auf der Rutschung aktuell kaum Schnee liegt, wird auch die Schneeschmelze wenig Einfluss auf die Rutschung haben.
Die letzten Monate haben aber gezeigt, dass die Insel trotz der vorherrschenden trockenen Witterung weiter stark beschleunigt und zudem sehr rasch und sensibel auf Niederschlag reagiert. Intensive oder länger andauernde Niederschläge können die Insel rasch beschleunigen und auch Blockschläge auslösen. Grössere Blockschläge können in die Nähe oder über die Kantonsstrasse hinaus vordringen.
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Aktuelle Geschwindigkeiten der Rutschung
(Meter pro Jahr | Trend der letzten zwei Monate)
Plateau: 2.3 m/Jahr | stagnierend
Front: 1.7 m/Jahr | stagnierend
West: 3.5 m/Jahr | abnehmend
Insel: 18 m/Jahr | zunehmend
Insel Basis: 15 m/Jahr | zunehmend
Rücken Caltgeras: 1.5 m/Jahr | abnehmend
Rutschung Dorf: 1.0 m/Jahr | abnehmend
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Die Insel wird eng begleitet
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Die Geschwindigkeitsentwicklung des Bereichs Insel hoch über Brienz/Brinzauls wird eng beobachtet. Sowohl die oben aufliegende Masse als auch die Basis der Insel haben sich in den letzten Wochen weiter beschleunigt. Der Frühwarndienst behält die Entwicklung täglich im Auge.
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Die Geschwindigkeiten der Messpunkte auf der Rutschung Berg von Sommer 2019 bis heute: Die Geschwindigkeiten der Insel (grau) und deren Basis (grün) legen weiter markant zu. Das Szenario West (schwarz) hat seine Geschwindigkeit seit Sommer 2021 von mehr als acht auf knapp vier Meter mehr als halbiert. Bild: Frühwarndienst Gemeinde Albula/Alvra
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Aufschlussreiche Kernbohrungen 13 und 14
Oberhalb des Dorfes Brienz/Brinzauls wurden zwei weitere Kernbohrungen von der Oberfläche in den Untergrund erstellt. Sie führen durch die gesamte Rutschmasse und die Gleitschicht bis in den festen Fels darunter. Der Gleithorizont liegt in diesem Bereich wie erwartet in 145 bis 160 Metern Tiefe. Die Erkenntnisse aus den beiden Bohrungen dienen der Planung des Entwässerungsstollens. Er wird im Gebiet Armauns/Igl Rutsch in einer Rechtskurve um das Dorf herumführen.
Die Kernbohrung 13 liegt im unteren Bereich des Gebietes Armauns/Igl Rutsch beim Wasserreservoir Armauns. Sie reicht bis in eine Tiefe von 202 Metern. Die Kernbohrung 14 wurde weiter unten, zwischen dem Dorf und «Igl Rutsch», erstellt und geht bis 154 Meter unter Grund. Die Bohrkerne beider Bohrungen wurden entnommen und analysiert. Die Bohrungen wurden mit Instrumenten versehen, die den Wasserdruck im Untergrund und die jeweilige Neigung der Bohrung messen. (Die Neigung nimmt zu, wenn der Untergrund sich talwärts bewegt.)
In der unteren der beiden Bohrungen wird zusätzlich ein mehrtägiger Versuch durchgeführt, mit dem die Wasserdurchlässigkeit der Rutschmasse oberhalb des Dorfes getestet wird. Er soll bestimmen helfen, wie viel Wasser aus dem Gebiet «Igl Rutsch» im Entwässerungsstollen erwartet werden kann.
Die bisherigen Befunde aus den beiden Bohrzungen zeigen, dass das Wasser in diesem Bereich der Rutschmasse besser zirkulieren kann als in den anderen Bereichen. Das sind gute Nachrichten: Die Geolog:innen gehen davon aus, dass die Rutschmasse dort auch einfacher zu entwässern ist.
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Die Kernbohrung 14 wurde oberhalb des Dorfes erstellt und am 9. März abgeschlossen. In einem Pumpversuch wird nun bestimmt, wie gut Wasser in diesem Teil der Rutschmasse zirkulieren kann.
Bild: Ivan Degiacomi, Tiefbauamt Graubünden.
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Notfalltreffpunkte in jeder Fraktion
Unabhängig vom Brienzer Rutsch hat der Kanton Graubünden ein neues Notfallkonzept eingeführt. In jeder Fraktion der Gemeinde Albula/Alvra steht nun ein Notfalltreffpunkt für die Bevölkerung in einem öffentlichen Gebäude zur Verfügung. Er kann betrieben werden, falls Telefon, Internet und/oder Radio/Fernsehen wegen einer Strommangellage oder eines Stromblackouts ausfallen sollten.
Am Notfalltreffpunkt erhalten Sie wichtige Informationen zur Situation vor Ort. Benötigen Sie Hilfe oder können Sie selbst Hilfe anbieten, so dient der Notfalltreffpunkt als Drehscheibe. Zu welchem Zeitpunkt welche Notfalltreffpunkte in Betrieb sind, erfahren Sie via Radio oder über die App «Alertswiss», die Sie auf Ihrem Mobiltelefon installieren können.
Mehr Informationen zu den Notfalltreffpunkten unter www.notfalltreffpunkte.ch
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Die Notfalltreffpunkte in der Gemeinde Albula/Alvra im Überblick. Quelle: Notfalltreffpunkt.ch
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Gemeindeversammlung vom 24. März 2023
Der Brienzer Rutsch ist eines der Themen an der Gemeindeversammlung vom 24. März:
- aktuelle Lage der Rutschung
- Projekt für den Entwässerungsstollen
- Abklärungen zum Zustand der Oberflächenentwässerung im Bereich des Dorfes
- Aufteilung der Restkosten für den Bau des Sondierstollens
- Termin für die nächste Bevölkerungsinformation
Die Gemeindeversammlung findet am Freitag, 24. März 2023 um 20 Uhr im Schulhaus Cumpogna in Tiefencastel statt.
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Das Bulletin zum Brienzer Rutsch in den Novitats
Das monatliche Bulletin zum Brienzer Rutsch erscheint auch in der Regionalzeitung Novitats. Die Gemeinde Albula/Alvra möchte die Informationen über den Brienzer Rutsch auf diesem Weg auch Personen zugänglich machen, die sie über E-Mail und Internet nicht erhalten können.
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Das nächste Bulletin zum Brienzer Rutsch erscheint in der ersten Hälfte April 2023.
Redaktion: Christian Gartmann
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